Interdisziplinäre Stationen in der Viszeralmedizin – ein Erfahrungsbericht

Zusammenfassung Traditionell erfolgte bisher die stationäre Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts in Form einer Stafette: Diagnostik durch den Internist, Therapie durch den Chirurgen. In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Gastroenterologie zu einem therapeutischen Fach herangereift. In einigen Bereichen hat die interventionelle Endoskopie die chirurgische Therapie abgelöst. Andererseits hat auch die Chirurgie u. a. durch die Etablierung laparoskopischer Techniken einen durchgreifenden Wandel und Fortschritt erfahren. Sowohl für die Endoskopie als auch die Chirurgie gibt es Grenzen der Methoden. Die kompetente Behandlung vieler Krankheitsbilder in der Viszeralmedizin, insbesondere von Tumorerkrankungen, erfordert inzwischen die synchrone Beteiligung mehrerer spezialisierter Disziplinen. Nur im interdisziplinären Austausch wird die für den individuellen Patienten beste Vorgehensweise möglich. Dieser Notwendigkeit trägt die Bildung interdisziplinärer Stationen Rechnung. Interdisziplinäre Stationen waren die Keimzelle enger und intensiver Zusammenarbeit von Gastroenterologen und Viszeralchirurgen, sie sind Kernbestandteile moderner Abdominalzentren.