Therapiekontrolle Einer Radiopeptidtherapie Mit Ga-68 DOTATOC-PET/CT

Ziele: Die Radiopeptidtherapie (RPT) ist eine neue Behandlungsmethode für Somatostatin-Rezeptor (SR) exprimierende neuroendokrine Tumoren (NET). Die Therapiekontrolle stützt sich bisher auf Morphologie-basierte bildgebende Verfahren und die Bestimmung spezifischer Tumormarker. Mit Ga-68 DOTATOC steht ein PET-fähiges Radiopharmakon mit hoher spezifischer Bindung zu SR zur Verfügung. Die vorliegende Studie sollte die Eignung der Ga-68 DOTATOC-PET/CT zur Erfolgskontrolle einer RPT analysieren. Methode: Bei 36 Patienten mit fortgeschrittenem NET wurde kurz vor und 3 Monate nach einer RPT mit Y-90 DOTATOC (30/36) bzw. Lu-177 DOTATOC (6/36) eine PET/CT-Untersuchung mit 150 MBq Ga-68 DOTATOC (CT KM-unterstützt, multiphasische Akquistion) durchgeführt. Die PET wurde jeweils hinsichtlich Zahl, Größe sowie Speicherung nachweisbarer Tumormanifestationen ausgewertet und mit konventionellen Parametern (CT, Tumormarkerveränderungen, klinischer Verlauf) verglichen. Ergebnis: Nach drei Monaten ergab die konventionelle Diagnostik bei 7 Patienten eine Tumorregression, bei 14 eine Stabilisierung und bei 15 eine Progression. In 9 Fällen (25%) unterschied sich die PET-Bewertung der Therapieresponse: Bei 8 Patienten zeigte das PET eine Zunahme der Ga-68 DOTATOC-Bindung während morphologisch keine Veränderung vorlag und die Tumormarker rückläufig waren („mixed-responder“). Die Verlaufskontrolle zeigte bei 7/9 eine morphologische Tumorprogression nach 8 bis 16 Monaten, bei 1 Patienten (Thymus-Ca) blieb die DOTATOC-Bindung bei deutlichem Tumorwachstum in der konventionellen Diagnostik konstant niedrig. Schlussfolgerung: Funktionelle (PET) und morphologische Befunde (CT) sowie der Tumormarkerverlauf zeigen 3 Monate nach RPT mehrheitlich (75%) ein gleichsinniges Verhalten. Divergierende Befunde kommen vor und können unterschiedliche biologische Ursachen haben (z.B. funktionelle Veränderungen am Rezeptor nach RPT). Vorläufige Daten deuten darauf hin, dass die PET möglicherweise eine Tumorprogression früher zu erkennen vermag.