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Die Substitution fossiler Energieträger – die Analyse wirtschaftlicher Kurz- und Langfristwirkungen

Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung(2022)

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Abstract
Die gegenwärtigen Kontroversen zu den Auswirkungen eines Energieembargos gegen Russland, ausgelöst durch Russlands Krieg gegen die Ukraine, haben den Fokus auf die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und eine Neuordnung der Energieversorgung gelegt. Wirtschaftswissenschaftler sind mit sehr unterschiedlichen Vorhersagen über die Folgen eines solchen Embargos in die Öffentlichkeit getreten. Oft bleibt jedoch die empirische Basis und die Höhe des Wachstumsratenverlustes unklar ‒ auch im Hinblick darauf, ob sich die prognostizierten Verluste auf das Niveau des BIP oder seine künftigen Wachstumsraten beziehen. Auch der Zeitraum, über die die prognostizierten Verluste anfallen sollen, sind nicht oder nur vage spezifiziert. Zudem wird nicht berücksichtigt, wie die Höhe und Dynamik der Verluste vom jeweiligen Zustand der Wirtschaft abhängen. Die Substitution fossiler Energieträger durch erneuerbare Energien ist aber auch seit längerem eine wichtige Politikperspektive der EU und ihrer Mitgliedsstaaten. Verlässliche wirtschaftliche Folgeabschätzungen sowohl eines kurzfristigen Embargos als auch einer langfristigen Dekarbonisierung sind eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung umfassender politischer Maßnahmen. Im Folgenden wird ein modellgestützter ökonometrischer Rahmen für derartige Analysen vorgestellt, um sowohl kurzfristige Auswirkungen einer Knappheit fossiler Energie als auch die langfristigen Auswirkungen verschiedener klimapolitischer Maßnahmen auf einzelne Wirtschaftssektoren abzuschätzen. Den Hintergrund für unsere Arbeit bildet ein multisektorales Wachstumsmodell, das an anderer Stelle eingehend untersucht wurde. Wir beschränken uns hier auf eine empirisch orientierte Analyse auf der Grundlage multisektoraler Input-Output-Tabellen für Deutschland und andere Länder, wobei wir uns auf neuere Input-Output-Analysen sowie ökonometrische und makrodynamische Arbeiten stützen. Zur Vereinfachung wird das multisektorale Modell auf zwei Sektoren aggregiert. Die kurzfristigen Folgen eines Energieschocks werden anhand eines nicht-linearen Multi-Regime-VAR-Modells analysiert. Die langfristigen Folgen einer Dekarbonisierung der Wirtschaft werden mittels Analyse kombinierter Impulse im Rahmen eines VAR-Modells untersucht. Hier deuten die Ergebnisse auf positive Auswirkungen auf Produktion und Beschäftigung hin, insbesondere auf lange Sicht.
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substitution fossiler energieträger,langfristwirkungen
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