Adhäsionen im Abdomen: chirurgische vs. konservative Behandlung

Zusammenfassung Adhäsionen sind für die betroffenen Patientinnen und Patienten häufig mit heftigen und schwer lokalisierbaren chronischen Schmerzsyndromen verbunden und sind darüber hinaus für 15–20 % aller Fälle sekundärer Infertilität sowie für 60–70 % aller mechanischen Ileuserkrankungen verantwortlich. Einen besonderen Stellenwert hat die Adhäsionsprävention durch möglichst atraumatische chirurgische Verfahren und die Anwendung antiadhäsiver Materialien. Operative Adhäsiolyse stellt für einen überwiegenden Anteil der Patientinnen und Patienten ein effektives Therapieverfahren zur Linderung adhäsionsbedingter Symptome dar. Die Zunahme der Komplikationsrate durch Zweitoperationen und das hohe Risiko für rezidivierende Adhäsionen können ein primär konservatives Vorgehen zur Behandlung adhäsionsabhängiger Beschwerden erfordern. Dieser Übersichtsartikel bewertet die aktuelle Evidenz hinsichtlich Prävention sowie operativer und konservativer Behandlungsoptionen bei postoperativen Adhäsionen des Bauchraums.