Operative Therapie des Vulvakarzinoms

Zusammenfassung Etablierter Standard in der Primärtherapie des Vulvakarzinoms ist die Operation. Dabei hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten ein erheblicher Wandel in der Radikalität vollzogen. Während früher die en bloc durchgeführte Entfernung der gesamten Vulva gemeinsam mit den inguinalen Lymphknoten beidseits routinemäßig durchgeführt wurde, ist das aktuelle Vorgehen stadienadaptiert. Als Standard in der Behandlung des lokalen Karzinoms gilt die Durchführung separater Inzisionen im Inguinalbereich und an der Vulva. Für nodal-negative T1-Tumoren streng lateraler Lokalisation kann zudem die Lymphonodektomie auf die betroffene Seite beschränkt werden. Schließlich kann das lokal begrenzte Karzinom unter Erhalt wesentlicher Anteile der Vulva mit gutem anatomischen Rekonstruktionsergebnis und ausreichender onkologischer Sicherheit häufig durch eine radikale lokale Exzision therapiert werden. Aktuellen Daten zufolge ist unter sehr strengen Strukturvoraussetzungen und Qualitätsbedingungen darüber hinaus die ausschließliche Anwendung der Sentinel-Lymphonodektomie für nodal-negative Karzinome mit einem Durchmesser <4 cm möglich.