Integration von Lern- und Geschäftsprozess-management auf Basis von Kompetenzen
msra(2010)
摘要
Unter dem Schlagwort des E-Learning haben Informationstechnologien nicht nur große Hoffnungen auf eine effiziente und effektive
Unterstützung von Lehr- und Lernprozessen geweckt, sondern auch Möglichkeiten einer IT-gestützten Bildungsorganisation und
deren Einbindung in den Geschäftskontext vor Augen geführt. Das ganzheitliche Konzept des Learning Managements adressiert
die gesamte Wertschöpfungskette einer Bildungsorganisation inklusive der Planung, Steuerung, Analyse und Bewertung der Bildungsprozesse.
Jenseits einer prozessorientierten Organisation der Bildungsabläufe, hat sich das Augenmerk in Forschung und Praxis zunehmend
auch auf Geschäftsprozesse der Fachabteilungen als Ausgangspunkt für Bildungsmaßnahmen gerichtet. Daher ist eine eigenständige
Betrachtung des Learning Managements ohne eine direkte Verbindung zum Geschäftsprozessmanagement als kritisch anzusehen. Analog
zu Geschäftsprozessen werden Bildungsmaßnahmen (Lernprozesse) entworfen, implementiert, durchgeführt sowie evaluiert und zwar
in Abhängigkeit ihrer betrieblichen Relevanz. Beide Ansätze stehen somit in einer wechselseitigen Beziehung zueinander.
Der Beitrag stellt einen dementsprechend ineinander verflochtenen Lern- und Geschäftsprozesszyklus vor, welcher im Rahmen
des EU-geförderten Forschungsprojekts PROLIX (Process-oriented Learning and Information Exchange) untersucht, konzipiert und
in einer offenen Softwarearchitektur umgesetzt wird. Hierbei dienen Geschäftsprozesse als Ausgangsbasis für die Entwicklung
passgenauer, bedarfsgerechter Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei wird dem Gedanken einer iterativen Geschäftsprozessverbesserung
(Continuous Process Improvement) gefolgt. In diesem Sinne werden zunächst Geschäftsprozesse auf Optimierungspotenziale analysiert,
die durch Bildungsmaßnahmen d. h. Kompetenzverbesserungen erzielt werden können (Business Process Design). Kompetenzen dienen
als Schnittstelle zwischen Geschäfts- und Lernprozessen und werden in SOLL- und IST-Kompetenzen unterschieden. Die daraus
resultierende Kompetenzlücke geht in den Zielkompetenzen (SOLL-Kompetenzen) auf, die wiederum die Ausgangssituation für die
Ausgestaltung der Lernprozesse darstellen (Learning Design). Die somit zielgerichtet und bedarfsgerecht gestalteten Bildungsmaßnahmen
werden durchgeführt (Learning Execution) und nachgehend evaluiert (Performance Monitoring & Analysis). Die Evaluation schließt
neben einer Leistungskontrolle auch die Rückkontrolle der Leistungszuwächse im Geschäftsprozess ein und führt zu einer entsprechenden
Anpassung des Geschäfts- oder Lernprozesse.
Technologie-gestützte Aus- und Weiterbildung wird auf diese Art und Weise in die unternehmensweite Prozess- und IT-Infrastruktur
organisatorisch und technisch eingebunden. Durch den integrativen Einsatz von Informationssystemen können technologie-gestützte
Bildungsmaßnahmen an organisationalen und individuellen Bedürfnissen ausgerichtet werden und somit Wert schöpfende Wissensprozesse
im Unternehmensbetrieb nachhaltig unterstützt werden.
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