Schmerz und Opioide bei Neugeborenen und Säuglingen

Der Anaesthesist(2014)

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摘要
Zusammenfassung Früh- und Neugeborene sind zwar nicht in der Lage, die von ihnen empfundenen Schmerzsensationen durch Sprache, dafür jedoch durch Gestik auszudrücken. Physischer Ausdruck der einschneidenden Auswirkungen von Schmerzen auf den gesamten Organismus sind hormonelle, metabolische, immunologische und kardiovaskuläre Veränderungen. Neuere Untersuchungen unterstreichen die Bedeutung wiederholter nozizeptiver Einflüsse beim Neu- und Frühgeborenen auf die spätere psychophysiologische Entwicklung, hierbei kommt es zu einer verminderten Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit, einem gestörten Verhaltensmuster, einer gestörten Motorik, einer gesteigerten Irritabilität sowie einem gestörten Schlaf- und Essverhalten. Da vorangegangene wiederholte schmerzhafte Stimuli zu einer Sensitivierung sensorischer Afferenzen führen, unterstreicht dies die Forderung nach einer suffizienten Analgesie beim Neu- und Frühgeborenen. Um nozizeptive Reize in ausreichendem Maße zu blockieren, kommen bei einer Allgemeinanästhesie neben Lokalanästhetika vorzugsweise Opioide zum Einsatz. Bei ihrer Verwendung müssen jedoch sowohl die pharmakokinetischen als auch die pharmakodynamischen Unterschiede zum Erwachsenen beachtet werden. So haben Neu- und Frühgeborene: 1. Eine verminderte Leberenzymaktivität. Da diese für den Abbau und damit auch für die Elimination verantwortlich ist, kommt es in der Folge zu einer verlängerten Eliminationsrate mit länger als üblichen Wirkdauer, so dass Opioide nach operativen Eingriffen einen Überhang mit einer verlängerten Atemdepression aufweisen können. 2. Eine, besonders bei Frühgeborenen, noch nicht voll ausgebildete Blut-Hirn-Schranke. Es gelangt mehr freier Wirkstoff in das ZNS und zu den opioidspezifischen Bindestellen; eine Ausprägung der Nebenwirkungen insbesondere von Atemdepression, Bradykardie und Hypotension kann die Folge sein. 3. Ein Opioidrezeptorsystem, das noch nicht das endgültige Verhältnis von μ, δ und κ-Bindestellen aufweist. In Relation zum Körpergewicht können für eine suffiziente opioidbedingte Analgesie höhere Dosen notwendig werden. 4. Eine unterschiedlich schnelle Entwicklung von Opioidrezeptoren in den verschiedenen Arealen des schmerzverarbeitenden Nervensystems. Da im Bereich der Pons-Medulla-Region die Rezeptorenanzahl schneller als in den mehr rostral gelegenen Zentren zunimmt, ist eher mit einer Atemdepression, einer Bradykardie sowie einer muskulären Rigidität zu rechnen. Trotz dieser Besonderheiten stellen Opioide beim Früh- und Neugeborenen eine Gruppe von Analgetika dar, die für eine suffiziente Analgesie geeignet sind; die Dosierung sollte sich dabei aber nicht am Körpergewicht, sondern an der Wirkung orientieren.
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Keywords Ontogenesis,Opioid receptors,Neonate,Nociception,Long-term effects
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