Lymphödeme Der Unteren Extremitäten

L. PFLEG~R und J. TAPPEI~R, Wien: Lymphiideme der unteren Extremitiiten Die chronisch-progressiven, nicht eindrfickbaren Schwellungen der unteren Extremitgten, welehe man friiher als Elephantiasis bezeichnet hatte, werden heutzutage allgemein ,,LymphSdem" (L0) genannt. Man beton~ derart die sehon seit langem bekannte Tatsaehe, dab LymphkreislaufstSrungen einen wesentlichen pathogenetisehen Faktor am Zustandekommen des L() darstellen. Tierexperimente]I ist es 1934 DlClNKER, FIELD U. HOIvIANS gelungen, eine dem mensehliehen LymphSdem analoge Sehwellung dutch dauernde VerSdung yon Lymphbahnen hervorzurufen. DaB aueh beim Menschen ein dauernder Versehlul3 der eutanen Lymphgefi~i~e (LG) der dem LO zugrundeliegende pathologisehe Prozeg sei, kormte erstmals yon uns auf Grund feingeweblicher Untersuchungen yon LGund t tautprgparaten bewiesen werden. Die zur Obliteration der LG ffihrenden primgren Ursaehen k6nnen entzfindlicher oder nieht entzfiudlicher X~atur sein. Dementsprechend sind an den LG verschiedenartige feingewebliche Veriinderungen festzustellen. Bisher konnten yon uns folgende Formen nachgewiesen werden: 1. Eine Lymphresp. Perflymphangitis simplex, 2. eine Endolymphangitis prolfferans, 3. eine Thrombolymphangitis productiva, 4. eine Lymphangiopathia obliterans, 5. eine Lymphangitis fibrosa und 6. Lymphangiektasien. Letztere treten als kompensa~orische Erweiterungen der zuf/ihrenden LG oder im distalen LGoder Lympheapfllarbereich einer proximalwi~rts versehlossenen Lymphbahn auf. Es is~ verstgndlich, dab die yon uns nachgewiesenen, mit Verschlug des Lumens einhergehenden, pathologischen LG-Prozesse ein mechanisehes Abflughindernis darstellen und 0dembildung im Gewebe verursachen. Anfi~nglich und bei geringer Ausdehnung der Gefggvergnderungen sind solche ()deme reversibel. Jede extravasale Flfissigkeitsanreicherung wird zuns durch physiologische LG-Dilatation und durch Vermehrung der Lymphstr6mung ausgegliehen. LG-Unterbreehung oder LG-Verschlul~ werden dureh Kollaterallcreislgufe oder LGNeubildung kompensiert, wie dies BvTc~I~Ir u. Hoov]~l~ (1955) mittels i.c. LG-Anfgrbung beweisen konnten. Erst bei li~ngerer Dauer und zunehmender Ausdehnung der pathologischen LG-Veri~nderungen, racist infolge hinzutretender Komplikationen, kommt es zu irreversiblen TransportstSrungen, welehe vor alleln die Eiweil~substanzen betreffen, da die Riiekresorption der Proteine aus deln Gewebe aussehliel31ieh dureh die LG erfolgt, w~hrend vermehrte Flfissigkeit aueh fiber die Venen abtransportiert werden kann. Bei LymphkreislaufstSrungen erhSht sieh daher der Proteingehalt der 0demflfissigkeit. Dies wieder begiinstigt wie aus Tierversuehen hervorgeht -rezidivierende Entzfin-