Autochthone Gebirgswälder in der Schweiz anhand

semanticscholar(2019)

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Alte ungestörte Waldbestände mit einer langen Waldgeschichte sind für den Naturund Artenschutz von besonderem Interesse. Häufig werden baumbewohnende Flechten als Indikatoren für solche autochthonen Bestände verwendet. In der vorliegenden Studie testeten wir, inwiefern sich 14 baumbewohnende Flechtenarten, die von Forstpraktikern und Forstpraktikerinnen einfach anzusprechen sind und die über ein geringes Ausbreitungspotenzial verfügen, spezifische Anforderungen an Kleinstandorte stellen und oft auf alte Bäume angewiesen sind, sich in den Schweizer Gebirgswäldern als Indikatorarten für autochthone Waldbestände eignen würden. Als autochthon betrachteten wir dabei Waldbestände mit einem naturnahen Nadelholzanteil, einem Mindestalter von 90 Jahren, einer kontinuierlichen Waldbedeckung während 120 Jahren und ohne Hinweise auf einen historischen flächenhaften Eingriff wie Kahlschlag oder Aufforstung. Für die Studie haben die regulären Feldteams des Schweizerischen Landesforstinventars (LFI) im Rahmen der dritten Erhebung (2004–2006) auf sämtlichen Probeflächen im 1,4-km-Netz an jeweils etwa drei Bäumen die potenziellen Indikatorarten aufgenommen. Ausgewertet wurden sodann die Daten für die 3510 im Gebirgswald liegenden Probeflächen unter Verwendung der LFI-Daten zur Waldstruktur, Waldgeschichte und Waldbewirtschaftung. Insgesamt war die Anzahl Indikatorarten in autochthonen Waldbeständen signifikant höher als in nicht autochthonen, wobei sie mit der Höhenlage und der biogeografischen Region erheblich variierte. Unsere Untersuchungen zeigten, dass Strauchflechten der Gattungen der Moosbärte (Bryoria sp. div.) und der Bartflechten (Usnea sp. div.) wie auch die Sparrige Pflaumenflechte (Evernia divaricata) und die Wolfsflechte (Letharia vulpina), Blattflechten wie die Oliven-Schüsselflechte (Cetrelia olivetorum) und die Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) sowie Krustenflechten wie die Weissfleckenflechten (Lecanactis abietina und Microcalicium disseminatum), die Stecknadelflechten (Calicium sp. div. und Chaenotheca sp. div.) und die auffällige Borken-Schwefelflechte (Chrysothrix candelaris) zuverlässige Indikatoren für autochthone Waldbestände in Schweizer Gebirgswäldern sind, insbesondere wenn mehrere Indikatorarten gemeinsam vorkommen. Die getesteten Flechten eignen sich deshalb in der Praxis, um auf einfache Weise autochthone Waldbestände beispielsweise für die Ausscheidung von Waldreservaten oder Altholzinseln zu erkennen. Solche Bestände sind für die Förderung der Biodiversität in einer seit Jahrhunderten bewirtschafteten Waldlandschaft von hoher Bedeutung.
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