Genderbasierte Diskriminierung in der Klimawandeldebatte auf Twitter

Als zentrale Kommunikationsplattform für den öffentlichen Klimadiskurs hat sich Twitter herausgebildet. Diese Arbeit untersucht mittels einer Inhaltsanalyse von N_Replies=1362 Twitter-Kommentaren (N_Ursprungstweets=281), ob sich Nutzer:innenkommentare auf Tweets von weiblichen vs. männlichen Akteur:innen der Klimaschutzbewegung hinsichtlich sexistischer und inziviler Reaktionen unterscheiden. Wir beachten Arbeiten zur Rollenkongruenztheorie (Eagly & Karau, 2002), hostilen und benevolenten Sexismus (Glick & Fiske, 1996) und Objektifizierung (Fredrickson & Roberts, 1997). Entsprechend unserer Hypothesen wird Frauen häufiger die Kompetenz abgesprochen (H2) und die Kommentare unter ihren Tweets fallen häufiger negativ (H3a), jedoch nicht seltener positiv (H3b) aus. Bei der Thematisierung des Genders (H1) und explaining (H6) wurden keine Unterschiede festgestellt. Hostiler und benevolenter Sexismus (H4a, H4b) und die Thematisierung des Aussehens (H5) kam in der Stichprobe kaum vor. Akteurinnen der Klimaschutzbewegung auf Twitter wird also kein offensichtlicher, sondern unterschwelliger Sexismus entgegengebracht. Die Ergebnisse werden hinsichtlich der Auswirkungen auf die Klimaschutzdebatte und der Rolle von Twitter diskutiert.