Kann künstliche Schwerkraft den Mastoidergüssen bei Astronauten entgegenwirken?

Asymptomatische Mastoidergüsse wurden zuletzt vermehrt bei Astronauten beobachtet, die von einer längeren Raumfahrt zurückkehrten. Ein Mastoiderguss das Risiko für eine bakterielle Otitis / Mastoiditis erhöhen und stellt somit für die Astronauten ein Risiko dar. Es sollte untersucht werden, ob eine strenge Bettruhe von -6 ° Kopf nach unten (HDT) für 60 Tage den mit dem Raumflug verbundenen Mastoiderguss reproduzieren und künstliche Schwerkraft mittels Zentrifuge die Reaktion umkehren könnte. In der kürzlich durchgeführten "Artificial Gravity Bed-Rest Study" (AGBRESA) wurden Einflüsse der künstlichen Schwerkraft (AG) während 60 Tagen Bettruhe in HDT auf einer kurzarmigen menschlichen Zentrifuge bei gesunden Probanden getestet. Die beiden Interventionsgruppen erhielten eine tägliche AG mit 30 Minuten kontinuierlicher AG (cAG) oder intermittierender AG. Eine dritte Gruppe fungierte als Kontrollgruppe ohne AG. Wir untersuchten kraniale Magnetresonanzbilder (MRT) für Mastoidergüsse einen Tag vor der HDT, am 14. und 52. Sowie drei Tage nach der HDT. Unter zwölf Probanden in der ersten Studienkampagne zeigte kein Proband einen Mastoiderguss vor Beginn der Kopftieflage (HDT). Fünf Probanden zeigten am 14. HDT-Tag Mastoidergüsse (3 cAG, 1 iAG, 1 Kontrolle). Elf Probanden zeigten Mastoidergüsse am HDT-Tag 52 und drei Tage nach der HDT (3 cAG, 4 iAG, 4 Kontrolle). Mastoidergüsse treten häufig während einer strengen HDT-Bettruhe auf. Das Modell kann angewendet werden, um die Mechanismen und möglichen Gegenmaßnahmen für raumflugassoziierte Mastoidergüsse zu untersuchen und mögliche Gegenmaßnahmen zu testen.Die Bildung von Mastoidergüssen während der HDT kann durch tägliche, 30-minütige kurzarmige intermittierende oder kontinuierliche Zentrifugation nicht verhindert werden.